Wenn Sie sich fragen: Was macht man in der Verhaltenstherapie?, dann sind Sie hier genau richtig. Verhaltenstherapie (VT) ist eine bewährte Form der Psychotherapie, die bei seelischen und seelisch-körperlichen Beschwerden eingesetzt wird. Sie zeichnet sich durch ihre wissenschaftliche Basis und ihren pragmatischen Ansatz aus. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Grundlagen, Ziele und Methoden der Verhaltenstherapie.
Was ist Verhaltenstherapie?
Die Verhaltenstherapie gehört zu den wissenschaftlich fundierten Psychotherapieverfahren. Sie basiert auf Erkenntnissen der psychologischen Grundlagenforschung und legt großen Wert auf empirische Evidenz. Das bedeutet: Die eingesetzten Methoden sind umfassend geprüft und wirken nachweislich. Diese wissenschaftliche Grundlage dient dem Ziel, Ihnen die bestmögliche Behandlung zu bieten.
Ein weiteres Merkmal der Verhaltenstherapie ist ihr handlungsorientierter Ansatz. Veränderungen in Ihrem Verhalten, Ihren Gedanken und Gefühlen sollen konkret und nachhaltig erzielt werden. Dabei beschränkt sich die Therapie nicht nur auf Gespräche, sondern bindet praktische Übungen ein, die Sie auch außerhalb der Sitzungen anwenden können.
Wie entsteht psychisches Leiden aus Sicht der Verhaltenstherapie?
Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass psychische Beschwerden häufig durch erlerntes, problematisches Verhalten entstehen. Hierbei unterscheidet man zwischen:
Prädisponierenden Faktoren
Begünstigende Einflüsse, oft in der frühen Kindheit.
Auslösenden Faktoren
Ereignisse, die das Problem erstmals hervorrufen.
Aufrechterhaltenden Faktoren
Mechanismen, die das Problem in der Gegenwart stabilisieren.
Die Therapie konzentriert sich vor allem auf die aufrechterhaltenden Faktoren. Das Ziel ist es, diese durch konkrete Strategien zu verändern und damit direkt auf Ihre aktuelle Lebenssituation einzuwirken.
Was macht man in der Verhaltenstherapie konkret?
In der Verhaltenstherapie steht das „Hier und Jetzt“ im Vordergrund. Die Therapie ist lösungsorientiert und zielt darauf ab, Ihre Handlungskompetenzen zu stärken. Hier ein Überblick, wie eine Verhaltenstherapie typischerweise abläuft:
Erstgespräch
In der ersten Sitzung lernen Sie Ihren Therapeuten kennen, besprechen Ihre Anliegen und klären erste Fragen. Gemeinsam legen Sie die nächsten Schritte fest.
Diagnostische Phase
Der Therapeut analysiert Ihr Problem umfassend. Dabei werden sowohl äußere Einflüsse als auch Ihre individuellen Verhaltensmuster berücksichtigt.
Veränderungsphase
Hier beginnt die aktive Arbeit. Sie erlernen neue Verhaltensweisen und setzen diese Schritt für Schritt um. Der Therapeut plant Übungen mit Ihnen, die Sie in der Sitzung und zu Hause durchführen.
Üben im Alltag
Viele Übungen erfolgen außerhalb der Therapiesitzung. Dies könnte z. B. ein Rollenspiel, das Training sozialer Kompetenzen oder die Konfrontation mit belastenden Situationen sein.
Diese Aufgaben helfen Ihnen, Fortschritte im Alltag zu erzielen.
Therapieabschluss
Sobald Sie Ihre Ziele erreicht haben und die Veränderungen stabil sind, beenden Sie die Therapie. Sie sind dann in der Lage, das Erlernte eigenständig anzuwenden.
Welche Methoden kommen in der Verhaltenstherapie zum Einsatz?
Die Verhaltenstherapie bietet ein breites Spektrum an Techniken, die individuell an Ihre Bedürfnisse angepasst werden. Einige Beispiele sind:
Rollenspiele
Üben von zwischenmenschlichen Situationen.
Entspannungsverfahren
Methoden wie progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitsübungen.
Exposition
Sich bewusst mit belastenden Situationen oder Gefühlen auseinandersetzen, um Ängste zu überwinden.
Kommunikationstraining
Verbesserung der sozialen Interaktion.
Diese Vielfalt macht die Verhaltenstherapie besonders flexibel und effektiv.
Warum ist Verhaltenstherapie erfolgreich?
Ein entscheidender Vorteil der Verhaltenstherapie ist die Transparenz. Während der Sitzungen werden Sie über Diagnosen, Therapieziele und Methoden umfassend informiert. Dadurch verstehen Sie nicht nur, was man in der Verhaltenstherapie macht, sondern auch, warum es wirkt. Darüber hinaus stärkt die Therapie Ihre Selbsthilfekompetenzen, sodass Sie Veränderungen langfristig selbstständig aufrechterhalten können.
Fazit
Die Verhaltenstherapie ist eine moderne und effektive Methode zur Behandlung psychischer Beschwerden. Sie basiert auf wissenschaftlicher Forschung und bietet Ihnen konkrete Werkzeuge, um Veränderungen aktiv anzugehen. Ob bei Ängsten, Depressionen oder Zwängen – mit der Verhaltenstherapie können Sie Ihr Leben nachhaltig verbessern. Haben Sie weitere Fragen? Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Erstgespräch!
Dieser Artikel wurde von Viktoria Krebs, Psychologin in Ausbildung, GORTcoaching geschrieben und stützt sich auf Informationen aus:
Kanfer, F. H., & Schmelzer, D. (2006). Wegweiser Verhaltenstherapie: Psychotherapie Als Chance (2nd ed). Springer.