Emotionen im Job: Ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor
Emotionen bestimmen unser Handeln im Privatleben ebenso wie im Beruf. Gerade im beruflichen Kontext werden sie jedoch häufig unterschätzt oder gar als störend empfunden. Dabei zeigen moderne Ansätze in Psychologie und Management: Wer seine Emotionen versteht und steuern kann, ist nicht nur zufriedener, sondern oft auch erfolgreicher im Job. Emotionsregulation – also die Fähigkeit, mit den eigenen Gefühlen bewusst und konstruktiv umzugehen – wird zunehmend als Schlüsselkompetenz für beruflichen Erfolg erkannt.
Was bedeutet Emotionsregulation?
Emotionsregulation beschreibt die Fähigkeit, eigene emotionale Reaktionen wahrzunehmen, zu reflektieren, und bei Bedarf gezielt zu beeinflussen. Es geht nicht darum, Gefühle zu unterdrücken – im Gegenteil: Wer Gefühle erkennt und sinnvoll mit ihnen umgeht, kann in stressigen oder konfliktreichen Situationen handlungsfähig bleiben, sachlich kommunizieren, und klare Entscheidungen treffen.
Gerade in der heutigen Arbeitswelt welche von stetigem Wandel, Unsicherheit, und hohem Tempo geprägt ist, ist diese Fähigkeit Gold wert.
Der Einfluss auf Karrierechancen
Menschen mit einer hohen Fähigkeit zur Emotionsregulation fällt es leichter, Rückschläge wie Absagen, Kritik oder Konflikte konstruktiv zu verarbeiten. Sie bleiben motivierter, handeln überlegter und strahlen emotionale Stabilität aus – Eigenschaften, die im Bewerbungsprozess ebenso wie im Arbeitsalltag geschätzt werden. Wer gelassen auf Herausforderungen reagiert, wird häufiger als belastbar, lösungsorientiert, und führungsfähig wahrgenommen.
Darüber hinaus fördert Emotionsregulation das Selbstvertrauen – ein entscheidender Faktor in jeder Karriere. Denn wer die eigenen Emotionen im Griff hat, traut sich eher zu, schwierige Gespräche zu führen, neue Wege zu gehen oder sich für höhere Positionen zu bewerben.
Selbstwirksamkeit durch Emotionsregulation stärken
Ein weiterer positiver Effekt von Emotionsregulation ist die Stärkung der sogenannten Selbstwirksamkeit – das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern. Dieses Vertrauen ist besonders im Bewerbungsprozess entscheidend: Wer sich selbst etwas zutraut, bleibt auch bei Rückschlägen aktiv, hält durch, und verfolgt seine Ziele mit mehr Klarheit.
Gerade hier zeigt sich: Was oft als „Soft Skill“ gilt, erweist sich zunehmend als entscheidender Karrierefaktor. Emotionsregulation kann den entscheidenden Unterschied machen – zwischen Aufgeben und Dranbleiben, zwischen Frust und Fokus, zwischen Stagnation und Entwicklung.
Emotionsregulation kann trainiert werden
Die gute Nachricht: Emotionsregulation ist keine angeborene Fähigkeit, sondern kann gezielt entwickelt werden. Achtsamkeitstechniken, Reflexionsübungen, der bewusste Umgang mit Stress oder auch professionelle Begleitung durch Coaching sind wirksame Wege, um diese emotionale Kompetenz zu stärken.
Fazit: Emotionsregulation bringt Sie weiter
In einer Arbeitswelt, die sich ständig verändert, sind Fachkenntnisse wichtig – aber emotionale Fähigkeiten machen häufig den entscheidenden Unterschied. Wer seine Emotionen gut regulieren kann, handelt souveräner, trifft bessere Entscheidungen, und bleibt auch in schwierigen Phasen auf Kurs.
Emotionsregulation führt zu mehr Selbstvertrauen, besserem Umgang mit Stress, und überzeugenderem Auftreten – kurz: Sie macht den Weg frei für langfristigen beruflichen Erfolg.
DIESER ARTIKEL WURDE VON CELIA JALAß, KLINISCHE PSYCHOLOGIN, GORTCOACHING GESCHRIEBEN UND STÜTZT SICH AUS INFORMATIONEN AUS:
Urquijo, I., Extremera, N., & Solabarrieta, J. (2019). Connecting emotion regulation to career outcomes: Do proactivity and job search self-efficacy mediate this link? Psychology Research and Behavior Management, 12, 1109–1120.