GORT® Trendbericht: Arbeitsfreude

Erhalt von Talenten

Laut Monsterboard sind 40% der Arbeitnehmer nicht vollständig mit ihrem Job zufrieden (Monsterboard, 2023). Diese Unzufriedenheit trägt zu einem steigenden Trend des Jobwechsels bei, wie eine Studie des UWV bestätigt. Während vor zehn Jahren weniger als 3% der Beschäftigten den Arbeitgeber wechselten, lag dieser Anteil im Jahr 2022 bereits bei 20% (UWV, 2023). Diese steigende berufliche Mobilität findet vor dem Hintergrund eines stark angespannten Arbeitsmarktes statt. Im Jahr 2023 gab es in den Niederlanden über 424,000 offene Stellen – ein Umstand, der den Druck auf Unternehmen erhöht, talentierte Mitarbeitende zu halten (Centraal Bureau van Statistiek, 2023). Durch diese Fülle an Möglichkeiten sind Arbeitnehmer zunehmend geneigt, sich nach neuen Chancen umzusehen. Besonders unzufriedene Mitarbeitende ergreifen schneller die Gelegenheit zum Wechsel, da der Markt ihnen zahlreiche Alternativen bietet.

In diesem Artikel erfahren Sie, warum Menschen ihre Karriere neu ausrichten, welche Folgen es hat, wenn ein Mitarbeitender nicht optimal eingesetzt wird, und wie Coaching sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern helfen kann.

Warum erwägen Menschen einen Karrierewechsel?

Eine gemeinsame Studie von NCOI und dem unabhängigen Forschungsinstitut PanelWizard zeigt, dass sich 20% der Arbeitnehmer in ihrer aktuellen Position „nicht wirklich glücklich“ fühlen. Ihr Arbeitsglück bewerten sie mit einer sechs oder schlechter. Die fünf häufigsten Gründe für einen Jobwechsel sind (NCOI-PanelWizard, 2023):

Fehlende Erfüllung: 44% der Beschäftigten empfinden ihre Arbeit als wenig erfüllend.
Höhere Ambitionen: 35% der Arbeitnehmer suchen mehr Herausforderungen.
Unzufriedenstellendes Gehalt: 30% der Arbeitnehmer sind mit ihrem Gehalt unzufrieden.
Mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten: 26% der Arbeitnehmer sehen zu wenig Chancen für berufliche Entwicklung.
Ungleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben: 17% der Arbeitnehmer empfinden ein Ungleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben.

Diese Ergebnisse werden durch eine Studie der „Nationale Vacaturebank” bestätigt, in der Gehalt und Entwicklungsmöglichkeiten ebenfalls als Hauptgründe für einen Jobwechsel genannt werden. Zusätzlich spielen praktische Faktoren wie Arbeitszeiten, Urlaubstage, und die tägliche Pendelzeit eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, die Balance zwischen Beruf und Privatleben zu verbessern (Klees, 2024).

Versteckte Kosten der Mitarbeiterfluktuation

Ein hoher Personalwechsel bringt versteckte Kosten mit sich, wie etwa Rekrutierungsausgaben, betriebliche Verzögerungen, und Produktivitätsverluste (Korn Ferry, 2024). Laut Gallup können die Kosten für die Ersetzung eines Mitarbeitenden im Durchschnitt zwischen der Hälfte und dem Doppelten des Jahresgehalts betragen (Gallup, 2019).

Mitarbeiterbindung und Förderung der Arbeitsfreude

Eine Studie des Center for Economic Performance (CEP) der London School of Economics zeigt, dass zufriedene Mitarbeitende produktiver sind, loyale Kunden anziehen, und seltener kündigen (Krekel, Ward, & De Neve, 2019). Ähnliche Ergebnisse liefert eine Untersuchung von Deloitte: Arbeitnehmer, die sich wohlfühlen, suchen zu 69% seltener nach einem neuen Job (Deloitte, 2022). CEP betont zudem, dass Unternehmen mit zufriedenen Mitarbeitenden höhere Gewinne erzielen (Krekel, Ward, & De Neve, 2019). Mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmer sind der Ansicht, dass es in der Verantwortung des Arbeitgebers liegt, die Arbeitsfreude zu fördern (Ictivity, 2022).

Was können Sie als Arbeitgeber tun?

Das Arbeitsglück wird jährlich in den Niederlanden untersucht, und dabei zeigt sich immer wieder, dass Erfüllung entscheidend für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist. Mitarbeitende möchten das Gefühl haben, dass ihre Arbeit wichtig und bedeutungsvoll ist. Eine starke Verbindung zu Kollegen und dem Unternehmen verstärkt dieses Gefühl zusätzlich. Auch Sicherheit und das Gefühl, gehört zu werden, tragen positiv zur Zufriedenheit bei (Monitorgroep, 2022). Dennoch bespricht nur ein Drittel der Arbeitnehmer aktiv ihre Entwicklungsmöglichkeiten mit der Führungskraft (NCOI, 2023). Daher ist es als Arbeitgeber essenziell, eine sichere Umgebung zu schaffen.

1. Förderung offener Kommunikation

Coaching kann dazu beitragen, die Zusammenarbeit in Teams zu verbessern und die Verbindung zwischen den Mitarbeitenden zu stärken. Dies gelingt insbesondere durch die Förderung offener Kommunikation, den Aufbau von Empathie, und die Schaffung eines sicheren Umfelds, in dem sich jeder gehört fühlt. Diese Maßnahmen steigern nicht nur die Arbeitszufriedenheit, sondern auch die Motivation und Bindung innerhalb des Teams (Lyons & Bandura, 2023). Studien belegen, dass sowohl individuelles als auch Gruppencoaching dazu beitragen, Ziele effektiver zu erreichen (Losch, Traut-Mattausch, Mühlberger, & Jonas, 2016).

2. Wiederentdeckung der eigenen Leidenschaft

Ein Karriere-Coach kann Arbeitnehmern dabei helfen, ihre Stärken und Leidenschaften besser zu erkennen – ein wichtiger Schritt, um Klarheit über ihre beruflichen Wünsche zu gewinnen. Gemeinsam mit dem Coach werden konkrete und realistische Ziele entwickelt, die als Meilensteine auf dem Weg zu einer erfüllten Karriere dienen. Manchmal ist ein Jobwechsel nicht einmal erforderlich – mit Coaching können Mitarbeitende die Leidenschaft in ihrer aktuellen Position wiederentdecken. 62% der Coaching-Klienten berichten, dass sich ihre Karrierechancen durch Coaching verbessert haben (International Coaching Federation, 2020).

Die positiven Effekte von Coaching

Coaching-Klienten erzielen höhere Gehälter, erhalten mehr Beförderungen, sind zufriedener mit ihrer Karriere, fühlen sich stärker mit ihrem Beruf verbunden. und glauben eher an ihre berufliche Weiterentwicklung (Allen et al., 2004). Eine Studie der International Coaching Federation (ICF) zeigt, dass Coaching in Kombination mit Training die Produktivität um durchschnittlich 86% steigert, während Training allein nur eine Produktivitätssteigerung von 22% bewirkt (International Coaching Federation, 2020). Programme, die Arbeitnehmern kostenlosen Zugang zu Psychologen oder Coaches bieten, sorgen nicht nur für zufriedene Mitarbeitende, sondern haben auch einen wirtschaftlichen Nutzen: Unternehmen erzielen eine fünffache Rendite auf ihre Investition (500%). Dies trägt zu einer produktiveren, loyaleren, und erfolgreicheren Organisation bei (Deloitte, 2020).

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